Kardioversion
Die Kardioversion wird angewendet, um tachykarde Rhythmusstörungen auf Kammerebene (Ventrikuläre Tachykardie)
oder auf Vorhofebene (Vorfofflimmern, Vorhofflattern) zu unterbrechen. Die Schockabgabe erfolgt im Gegensatz zur Defibrillation
synchronisiert, etwa 20 ms nach der R-Zacke, um nicht durch Schockabgabe in der vulnerablen Phase Kammerflimmern auszulösen.
Zur Synchronisation braucht der Defibrillator das EKG des Patienten. Dazu schließt man ein EKG-Kabel an Gerät
und Patient an. Eine Ableitung des EKG über die Paddles wird wegen der Gefahr von Artefakten, die eine asynchrone Energieabgabe zur
Folge haben könnten, nicht empfohlen. Es besteht die Möglichkeit, bei Intensivpatienten das EKG über ein Synchronisationskabel vom Patientenmonitor abzuleiten.
Zur Kardioversion ventrikulärer Tachykardien und Vorhofflimmern wird weniger Energie wie bei Kammerflimmen verwendet,
etwa 200 Joule, die Kardioversion von Vorhofflattern wird initial mit 50 Joule begonnen.
Vorsicht: Bitte klinikinterne Vorgaben beachten !
Die Kardioversion erfolgt im Gegensatz zur Defibrillation R- Zacken getriggert,damit die Energie nicht in der vulnerablen Phase abgegeben wird. Dazu braucht das Gerät ein gutes EKG- Signal. Durch die Kardioversion werden
oft Rhythmen behandelt, bei denen der Patient bei Bewußtsein ist.
Zwei Anmerkungen: Kardioversion tut weh und Dormicum® ist kein Schmerzmittel
Anwendungsbeispiel:
Der Rhythmus hat einen RR-Abstand von ca. 2 großen Kästchen und damit eine Frequenz von 150/min. (300 : 2)
Der Vorhof flattert mit der doppelten Frequenz und wird 2:1 auf die Kammer übergeleitet. Der Patient hatte Dyspneu und Hypotonie, daher wurde er Kardiovertiert.
Der Defibrillator ist synchron eingestellt, mit den Pfeilen über der R-Zacke zeigt das Gerät an, daß die Zacken als R-Zacken gedeutet werden. Die
Kardioversion erfolgt dann synchronisiert. Der Rhythmus springt um, der Sinusknoten erzeugt einen Sinusrhythmus mit ca. 75/min.