Zur Bestimmung gibt es einige unterschiedlich komplizierte Methoden, von denen wir uns selbstverständlich die einfachste auswählen:
Es werden die Ausschläge der Zacken der Ableitung nach Einthoven verglichen. Wir erinnern uns an unser Prinzip aus dem Versuch am Muskelstrang:
Die Ableitung, die genau in der Richtung der Erregung liegt, hat den grössten Ausschlag. Ist die elektrische Achse nach rechts geneigt, dann muss Abl. III
die Höchste sein, weil sie rechts liegt. Ist die elektrische Achse nach links geneigt, dann muss Abl. I die Höchste sein, weil sie links liegt.
Beim Mitteltyp liegt die Hauptrichtung der Erregung bei Abl. II, daher ist sie die höchste positive Zacke der drei Ableitungen I, II, III.
Anschliessend vergleicht man die Ableitungen I und III. Zeigt die elektrische Achse eher nach rechts, dann ist Abl. III höher als Abl. I , der Typ wird dann
als Steiltyp bezeichnet. Wenn beide gleich hohe positive Zacken zeigen oder I höher ist als III, dann ist es ein Mitteltyp.
Wenn die elektrische Achse nach rechts abweicht, dann wird die Abl. III die größte positive Zacke. Die Richtung von Abl. III zeigt von Abl. I weg,
somit wird diese negativ.
Besonders durch Störungen der Reizleitung kann es zum überdrehten Rechtstyp kommen, in diesem Falle ist Abl. III ist höchste positive
Zacke, Abl. I ist negativ und Abl. II ist auch negativ.
Zeigt die elektrische Achse nach links, dann wird die Abl. I die größte positive Zacke, Abl. II ist positiv und Abl. III wird negativ.
Beim überdrehten Linkstyp wird auch Abl. II negativ.
Einen Rechtstyp oder überdrehten Rechtstyp findet man beim Ewachsenen bei Erkrankungen mit rechtsventrikulärer Belastung
( z.B. pulmonale Hypertonie), nach Seitenwandinfarkt oder bei linksposteriorem Hemiblock. Auch eine besondere Thoraxform (z.B. bei Emphysem)
kann zum Rechtstyp führen.
Der Linkstyp kommt beim Erwachsenen bei Adipositas vor, weil das Zwerchfell und damit das Herz nach oben gedrückt wird. Pathologische Linkstypen findet man bei Belastung des linken Ventrikels
( z.B. Linkshypertrophie), Hinterwandinfarkt oder linksanteriorem Hemiblock.