Veränderung der ST-Strecke

Die ST-Strecke

Die ST-Strecke entsteht in der Phase, in der alle Zellen des Ventrikels depolarisiert sind. Normalerweise läßt sich kein Potenzial erfassen, es entsteht eine Nulllinie (kein Ausschlag im EKG). Die ST-Strecke bietet zahlreiche physiologische und pathologische Variationsmöglichkeiten und wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Für die korrekte Deutung sind fundierte Kenntnisse erforderlich.

Die folgende Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellt nur einige wichtige Beispiele dar, alles andere würde den Rahmen dieses Grundkurses sprengen. Weitere Veränderungen der ST-Strecke finden Sie unter Herzinfarkt und Angina Pectoris


Messung der ST-Strecke
Zur Messung der ST-Senkung wird der J-Punkt festgelegt. Der J-Punkt ist die Stelle, an der der QRS- Komplex endet und die ST- Strecke beginnt. Ein weiterer Messpunkt wird 60-80 ms später angelegt.
  • Liegt der zweite Messpunkt näher an der Nulllinie als der erste, dann ist die ST-Strecke aszendierend. (aufsteigend)
  • Liegen beide Punkte auf gleicher Höhe unter der Nulllinie, dann ist die ST-Strecke horizontal gesenkt.
  • Liegt der zweite Punkt tiefer, dann spricht man von einer deszendierenden ST-Senkung. (absteigend)


    Deutung der ST-Strecke

    Ein Patient am Monitor hat keine genau definierten Ableitungen, die Interpretation der ST-Strecke sollte daher zurückhaltend vorgenommen werden. Bei Veränderungen ist es ratsam, ein 12-Kanal-EKG zu schreiben und dann erst Diagnosen zu stellen.
    Aufgrund der zahlreichen physiologischen und pathologischen Variationsmöglichkeiten sollte ein Patient erst dann Worte wie Infarkt oder Angina Pectoris zu hören bekommen, wenn ein erfahrener Arzt das EKG befundet hat. Auch Medikamente haben Einfluss auf den Verlauf der ST- Strecke. Ein interessantes Beispiel finden Sie hier.









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